Der Engel... .

Heute war da diese Dunkelhaarige sehr hübsche, sanfte und vorallem unglaublich unschuldig aussehende Dame im Bioladen.
(meine Tochter kriegt nur gesunde Kost).
Ja, man könnte sie als wirkliche Dame bezeichnen. Klasse und Stil. Alles vorhanden.

Tja was soll ich sagen: Ihre Augen sahen aus wie der Himmel nach einem guten Regen. So tief und klar wie ein stiller und reiner See.
Ich war zutiefst beeindruckt... .
Meiner 2 jährige Tochter war mit mir zusammen. Das macht´s oft nicht einfacher.
Ein Kind in diesem Alter unterwegs mit dir als Vater signalisiert den meisten Frauen dass du gebunden bist. (natürlich bin ich von ihrer Mutter getrennt).

Sie steht also mittlerweile an der Kasse an. Meine Einkauf habe ich auch sehr schnell getimt und hinter mich gebracht, und stehe direkt hinter ihr.
Dann - ein bezauberndes Lächeln in Richtung meiner Tochter. Ich merke gleich: Diese Frau hat es.
Noch ein sanftes, fast schon zärtliches Lächeln in Richtung meiner Tochter und ich denke: Wie zart, fragil und sensibel sie wirkt. Eine zum auf Händen tragen, bis an´s Ende aller Tage... .
Ich schaue mir ihren Kleidungsstil an. Und was auffällt: Sie trägt diese merkwürdigen sandallettenartigen Schuhe, die man schon in den 80ern eingemottet hat.
Aber das zeigt mir auch vorallem eines: Sie hat es nicht nötig irgendwelchen pseudohaften Trends hinterherzu jagen. Sie ruht wohl in sich. 10 volle Punkte auf meiner Skala!

Weiter: Sie verlässt den Laden, ich hinterher mit Buggy und Tochter... .
Dann - wie es der Zufall es will, muss sie offensichtlich zur Bank. Meiner Bank. Puh, Glück gehabt, alles andere wäre dann wohl doch etwas zu aufwendig gewesen.

Sie am Schalter, ich am Kontoauszugsdrucker. Meine Tochter - so als würde sie mitspielen - verstellt ihr den Weg zur Ausgangstür, als sie wieder gehen will.
Bravo, meine Süsse, gut gemacht. Sie lächelt wieder und immer noch ihr bezauberndes Lächeln und spricht mich direkt an.
Wie süss, die Kleine doch ist, wie sie denn heissen würde, wie lang und schön ihre Wimpern sind usw. Ich erkläre ihr die Bedeutung des Namens meiner Tochter und erzähle ihr dies und das.
Meine Tochter merkt auch etwas. Sie merkt dass sich da jemand etwas bewahrt hat, was den meisten anderen schon längst abhanden gekommen zu sein scheint.
Meine Tochter lächelt sie an, klatscht in die Hände und zieht eine richtig entzückende kleine Show ab.
Es ist alles vollkommen unkompliziert. Genau so wie es sein muss. Alles ganz natürlich und die Unterhaltung fliesst nur so dahin... . Aber ich ahne es schon, irgendwo muss doch der Haken sein: Sie hat - natürlich - einen Freund. Wie könnte so eine Frau auch lange alleine bleiben. Um die balgt sich doch jeder, denke ich. Das ist eines, was klar ist.

Ich insistiere nicht weiter. Wir sind jetzt Nachbarn seit zwei Wochen, erfahre ich. Sehr schön. Aber das war´s dann wohl auch. Naja, wir werden sehen. Es ist nicht vorherbestimmt, und das hat wohl auch seine Gründe. Adieu, schöne Unbekannte..., wir kannten uns kaum..., Schneuz.

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